Wenn ich spiele, denke ich an meine Emotionen“
Heute Abend steht für uns, die Schülerzeitung, etwas ganz Besonderes an: Wir dürfen beim Jazzfest im Pantheon einen Blick hinter die Kulissen werfen. Auf der Bühne werden Rainer Böhm und Ida Sand auftreten. Wir waren bisher noch nie auf einem Jazzfest - und ehrlich gesagt, können wir uns unter Jazz nicht allzu viel vorstellen. Sollte sich dieses Bild heute Abend für uns ändern? Wir werden es herausfinden - und nehmen euch mit auf unseren Besuch beim Jazzfest.
Am Pantheon angekommen, warten bereits Frau Reichartz und Greta (unsere Ansprechpartnerin) auf uns, die uns mit sichtlicher Vorfreude begrüßen. Es ist halb vier, und es wirkt, als sei alles bereits in vollem Gange: Zwei Übertragungswagen stehen bereit - einer vom WDR, der andere von der Deutschen Welle. Heute wird das Konzert live aufgezeichnet. Wir wollen keine Zeit verlieren, denn direkt am Eingang begrüßt uns ein Techniker der Deutschen Welle. Er bietet uns spontan eine Führung durch den Ü-Wagen (Übertragungswagen) an - eine Überraschung, mit der wir nicht gerechnet haben.
Wo sich bei einem normalen Fahrzeug der Kofferraum befindet, sehen wir im Ü-Wagen einen wahren Kabelsalat. Der Techniker erklärt uns, dass die Deutsche Welle unter anderem auch in Afrika sendet, da dort das Radio nach wie vor eine sehr wichtige Informationsquelle ist. Im Inneren des Wagens sehen wir unzählige Knöpfe, Regler und Monitore. Dort sitzt auch sein Kollege, der uns freundlich begrüßt. Auf unsere Frage, ob es schwer sei, all die Knöpfe zu bedienen, antwortet er lächelnd: „Es sieht komplizierter aus, als es ist. Vieles kann man sich auch gut selbst beibringen."
Er erklärt uns, dass die Deutsche Welle das Ziel habe, anderen Menschen ein Bild von Deutschland zu vermitteln - daher auch der Name.
Anschließend dürfen wir auch noch den Ü-Wagen des WDR besichtigen. Er ist ähnlich ausgestattet wie der der Deutschen Welle - technisch, kompakt und hochprofessionell.
Als wir dann den Spielort - das Pantheon - betreten, sind wir sofort beeindruckt von der verwunschenen, alten Atmosphäre des Ortes. Es fühlt sich an wie ein Schauplatz aus einem alten Film - etwas zeitlos und geheimnisvoll.
Als wäre das alles nicht schon aufregend genug, dürfen wir auch noch Fabian interviewen. Er ist für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig und wird später auch das Konzert anmoderieren. Unser Interview führen wir draußen, in einer sonnigen Sitzecke des Pantheons, direkt neben der Cafeteria, wo sich die Musiker stärken können. Wir fragen ihn, was seine Aufgaben als Presseverantwortlicher sind. Er erzählt uns, dass er viel schreibt und zum Beispiel am Magazin „zettbe:“ mitarbeitet. Dafür müsse er intensiv über die Künstler recherchieren und führe auch viele Interviews. Obwohl Fabian an diesem Abend sicher viel zu tun hat, nimmt er sich geduldig Zeit für uns – ohne die kleinste Spur von Hektik. Das hat uns sehr beeindruckt. Generell haben wir den ganzen Tag über nur freundliche, hilfsbereite Menschen getroffen.
Kurz darauf – es fühlt sich an, als seien kaum 30 Minuten vergangen – treffen bereits die ersten Gäste ein. Im Trubel können wir auch noch Anemone ein paar Fragen stellen. Sie ist eine Art organisatorisches Zentrum des Jazzfests. Sie stellt unter anderem Tagespläne für die Künstler zusammen und behält den Überblick über alles, was passiert – eine echte Allround-Koordinatorin.
Während sich der Saal langsam füllt, sprechen wir eine Gruppe von Gästen an und fragen, was sie vom Abend erwarten. Sie erzählen uns, dass sie seit acht Jahren gemeinsam das Jazzfest besuchen und auch am Vortag schon dabei waren. Ihre Antwort ist klar: Die Show wird heute noch besser – obwohl die bisherigen schon großartig waren.
Der Saal ist gespannt, die Gäste mit Wein und Snacks versorgt – jeden Moment kann es losgehen. Dann betritt Rainer Böhm mit seiner Band nach Fabians Ansage die Bühne. Böhm wurde am 14. Oktober 1977 in Ravensburg geboren, gründete schon als Jugendlicher ein Jazztrio und absolvierte ein Studium der Jazz- und Popularmusik – mit Bestnoten.
Und das hört man auch: Seine Musik wirkt wie maßgeschneidert für den Jazz. Besonders beeindruckt uns, dass niemand mit Noten spielt. Alles ist improvisiert. Wir sind ehrlich, wir waren ein wenig überfordert. Böhm erklärt uns später, dass die Musiker sich innerhalb eines festgelegten Rahmens frei bewegen und dabei improvisieren können. Seine Musik kann wild und aufgewühlt, aber auch ruhig und entspannend sein. Bei einem Stück spielt er so schnell so viele Töne, dass wir kaum noch folgen können – das war wirklich beeindruckend.
Nach der Pause folgt Ida Sand. Sie wurde am 5. November 1977 in Stockholm geboren. Ihr Vater war Opernsänger, ihre Mutter Kirchensängerin – Musik wurde ihr also in die Wiege gelegt. Und das hört man: Ihre Stimme ist kraftvoll, emotional und geht unter die Haut. Begleitet wird sie von zwei weiteren Musikern: Per Lindvall am Schlagzeug – er spielte schon für ABBA – und Dan Berglund am Bass. Beide zählen zu den gefragtesten Musikern Schwedens. Das hat uns mehr abgeholt. Es wird sogar in der hintersten Ecke getanzt.
Nach der Show liegt immer noch diese besondere, fast märchenhafte Atmosphäre in der Luft. Die Gäste, die wir zu Beginn gesprochen hatten, erzählen uns begeistert, wie sehr ihnen das Konzert gefallen hat – und dass sie sich schon aufs nächste Jahr freuen. Vor dem Pantheon bleiben viele Zuschauer noch eine Weile, unterhalten sich, lachen und genießen den Moment.
Und wir? Wir wissen jetzt besser, was Jazz ist. Er kann vieles sein: aufwühlend, durcheinander, ruhig, melodisch, geheimnisvoll, verträumt, sogar aggressiv. Wir empfehlen euch, das Jazzfest selbst zu besuchen – taucht für einen Abend in diese Welt ein. Euch wird es gefallen. Versprochen!
Carla.E, Josephine.H, Ida.R
Auf einem Segelschiff bis in die Karibik reisen, neue Freunde fürs Leben finden, andere Kulturen erleben und den blauen Atlantik genießen – das ist Ocean College. Wie der Name schon sagt, segelt man über den Ozean, und das mit ca. 35 anderen Schülern, drei Lehrern, einem Koch, einem Arzt und natürlich der Crew, bestehend aus drei Offizieren und einem Kapitän. Zusammen segelt man zweimal über den Atlantik, bis nach Costa Rica, wo das größte Landprogramm mit Surf- und Sprachschule und einem Aufenthalt im Regenwald stattfindet, und zurück. (Evtl. Bild von der Homepage mit Reiseroute)
Um sich zu bewerben, muss man mindestens 15 Jahre alt sein und vor den Abiturjahrgängen stehen. Natürlich sollte man außerdem Interesse an anderen Kulturen und Ländern haben und Lust auf ein solches Abenteuer, bei dem nicht immer alles wie geplant läuft. Segelkenntnisse sind nicht nötig, aber man sollte bereit sein, sein Handy abzugeben – auf dem Meer hat man sowieso meistens kein Netz. Ansonsten ist eine neugierige und offene Einstellung gegenüber Neuem wichtig.
Aber was passiert eigentlich, wenn man auf so einem Schiff von einem Ort zum anderen schippert? An sich muss das Boot gesegelt werden, das heißt, jeder hat vier Stunden pro Tag in festen 6er-Gruppen Watch (Wache). Unter Anleitung eines Offiziers wird das Schiff gesteuert und man hält Lookout (Ausguck) auf beiden Seiten. Auch wenn Segel gehisst oder eingeholt werden sollen, muss das die Watch machen, egal ob bei strahlendem Sonnenschein nach Teneriffa oder bei heftigem Regen um 3 Uhr morgens. Falls man sich nicht gerade auf Karten die Route anguckt oder im Maschinenraum den Watermaker checkt, hört man zusammen Musik, quatscht, schaut sich friedlich die Sterne oder alternativ den Sonnenauf- bzw. -untergang an. Wenn man gerade keine Watch hat, kann es sein, dass man stattdessen im Unterricht sitzt, ebenfalls vier Stunden am Tag außer sonntags. Allerdings hat das Klassenzimmer eine wundervolle Aussicht, und wenn mal Delfine vorbeischwimmen, hört sowieso niemand mehr zu. Ansonsten investiert man seine Zeit häufig in Schlafen oder isst gemeinsam mit allen anderen. Gekocht wird jeden Tag von einem 3er-Team aus Schülern und dem aktuellen Koch. Das Galleyteam (Küchenteam) hat an dem Tag weder Watch noch Schule, danach ist man aber noch müder. Wenn man nicht gerade von A nach B segelt, liegt das Schiff im Hafen oder vor Anker und jeder Tag bietet andere Überraschungen.
Das Zusammenleben auf einem 48m langen Segelboot ist zwar nicht immer leicht, aber meistens sehr lustig. Nachdem man ungefähr die ersten drei Tage auf See zusammen gekotzt hat – manche mehr, andere gar nicht – kennt man sich doch recht gut. Wenn man wortwörtlich in einem Boot sitzt, entstehen Freundschaften für immer, und das zwischen den unterschiedlichsten Charakteren. Im normalen Leben würde man sich nie wirklich unterhalten, aber durch eine solche Reise ist man am Ende eine Familie, hat Insider, entwickelt sogar einen eigenen Slang, wobei die offizielle Boardsprache natürlich Englisch ist, was unser niederländischer Kapitän nie wirklich eingesehen hat. Falls sich mal jemand streitet, geht das schnell vorüber und man sitzt danach wieder lachend und quatschend im Messroom. Auch in den 4er-Cabins ist man nie allein, tauscht Geheimnisse aus, die nach 5 Minuten sowieso das ganze Schiff weiß, und erlebt Überraschungen, wenn irgendjemand mal wieder nicht die Deckenluke zugemacht hat und eine Welle hereinschaut. Das kann dann schon mal zu Gekreische um 5 Uhr morgens führen, weil eigentlich niemand schon um diese Uhrzeit duschen wollte.
Das Beste an Bord waren die Leute, es wurde nie langweilig und die besondere Verbindung wird ewig halten. Vielleicht sieht man sich nicht mehr so oft, aber das ist egal, denn sobald man sich trifft, ist es, als wäre die Reise erst gestern vorbei gewesen. Von den vielen wunderschönen Orten, die wir bereist haben, fand ich den Regenwald am beeindruckendsten.
75 Jahre Grundgesetz: Demokratiefest in Bonn
Im Zuge des 75jährigen Jubiläums unseres Grundgesetzes wurde, ebenso wie in Berlin, auch in Bonn ein Demokratiefest veranstaltet. Das Fest, welches auf dem großen Grundstück der Villa Hammerschmidt stattfand, bot viele Möglichkeiten sich über die Arbeit von Hilfsorganisation wie UNICEF zu informieren. Oder man lauschte einigen Politikern, darunter beispielsweise der Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, die auch viele Fragen aus dem Publikum zu dem Thema der Entwicklungshilfe beantwortete. Des Weiteren gab es eine Gesprächsrunde zum Grundgesetz mit Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig, Dr. Katrin Hattenhauer, und Dr. Andreas H. Apelt, in der der Fokus auch auf der DDR und dem Mauerfall lag.
Selbst der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier trat auf und hielt eine Eröffnungsrede. Ihm durfte HBG-Flash später an dem Nachmittag sogar noch persönlich eine Frage stellen:
„Was ist Ihnen an der deutschen Demokratie am wichtigsten?“
(Die folgende Antwort ist ein Gedächtnisprotokoll.)
Der Bundespräsident antwortete, dass das Wichtigste sei, dass durch die Demokratie und vor allem durch das Grundgesetz, alle Menschen in Deutschland in Frieden und Sicherheit, gewaltfrei leben dürfen, und dass es dafür sorgen würde, dass es keinen Hass gegen andere Menschen aller Art geben darf. Zudem betonte er, dass wir alle dankbar sein müssen, dass die Politiker, die damals das Grundgesetzt geschrieben haben, dafür gesorgt haben, und hoffentlich auch noch weiterhin sorgen werden, dass unsere Demokratie bestehen bleibt.
Wenn man an Superhelden denkt, kommen einem die Bilder von Männern in hautengen Anzügen in den Sinn, die von allen Frauen angehimmelt werden und die Welt, ohne mit der Wimper zu zucken, retten.
Doch genau so jemand möchte der titelgebende „Antiheld“ Deadpool (Ryan Reynolds) nicht sein.
Er mag es viel mehr, sich in hautengen Anzügen an jemanden zu rächen, und nebenbei alle zu töten, die ihm dabei in die Quere kommen.
Wade Wilson, ein einfacher Söldner, der sein Leben damit verbringt „als Arschloch größere Arschlöcher fertigzumachen“, kriegt eines Tages die erschreckende Hiobsbotschaft: Krebs im Endstadium.
Ohne Aussicht auf Hoffnung kriegt er die einmalige Chance, diesen Krebs loszuwerden, doch nur wenn er sich einem gefährlichen Experiment unterzieht.
Er willigt dennoch ein und aus einem einfachen Söldner wird ein entstellter Mann mit Selbstheilungskräften. Mit diesen neuen Fähigkeiten und einer instabilen Persönlichkeitsstörung macht er sich auf die Suche nach dem Mann, der ihm dieses Dilemma eingebrockt hat.
Wie im gleichnamigen Comic weiß Deadpool, dass er eine fiktive Person ist, und er spricht oft direkt mit den Zuschauern, wodurch er die vierte Wand durchbricht.
Der Film hat einige satirische Elemente und schreckt auch nicht vor schwarzem Humor zurück. Häufig wird das klassische „Superhelden-Klischee“ aufgezogen und der Protagonist selber nimmt sich auch nicht sehr ernst. Doch am Ende ist und bleibt es Marvel, von dem nichts anderes erwartet werden kann als ein Happy End.
Wer noch geduldig ist und bis nach den Kredits bleibt, der kann schon erfahren, dass ein zweiter Deadpool-Film in Arbeit ist.
ACHTUNG: Der Film ist erst ab 16!